linocut on paper 1922 - männchen ii - christian rohlfs

Werk / Linolschnitt auf Papier 1922 - Männchen II - Christian Rohlfs / 13,3 - 5 cm / Paul Vogt, Christian Rohlfs - Oeuvre Katalog der Druckgrafik 1950 / Galerie Haftmann Zürich - Tribal Art Galerie Patrick Fröhlich Zürich

work / linocut on paper 1922 - Männchen II - Christian Rohlfs / 5,2 - 1,9 inch / Paul Vogt, Christian Rohlfs - Oeuvre Katalog der Druckgrafik 1950 / Galerie Haftmann Zurich - Tribal Art Galerie Patrick Fröhlich Zurich

Werk
Bei dieser faszinierenden kleinen Druckgrafik handelt es sich um einen Linolschnitt von Christian Rohlfs (1849 - 1938). Die feine und sensible Arbeit mit dem Titel Männchen II zeigt sowohl Lebendigkeit als auch Tragik. Männchen II wurde rückseitig von seiner Frau Helene Rohlfs (1892 - 1990) bezeichnet. Es ist in Christian Rohlfs Gesamtwerk ab 1910 dem Deutschen Expressionismus zuzuordnen. Wie auch bei anderen deutschen Expressionisten üblich, ist auch bei diesem Werk der Einfluss der afrikanischen Kunst ersichtlich. Dies zeigt sich hier an Gesicht und Armhaltung, welche in dieser Form oftmals bei afrikanischen Skulpturen der Bamileke aus Kamerun zu finden sind. Helene Rohlfs kümmerte sich um den Erhalt und die Vermittlung seines Gesamtwerks. So arbeitete sie mit Paul Vogt am Werkverzeichnis über die Druckgrafik. Der deutsche Kunsthistoriker war lange Zeit Direktor am Museum Folkwang in Essen.

Provenienz
Männchen II kam später zur Galerie Haftmann in Zürich. Eigentümerin Roswitha Haftmann war im nationalen und internationalen Kunsthandel bestens vernetzt. Ihr Ehemann war der deutsche Kunsthistoriker Werner Haftmann. Nachdem sie die Zürcher Dependence der Malborough Galerie geleitet hatte machte sie sich 1973 selbständig und widmete dem Deutschen Expressionismus mehrere Einzelausstellungen. Sie vertrat Künstler wie Christian Rohlfs, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt - Rottluff.

Christian Rohlfs
Christian Rohlfs (Niendorf Holstein 1849 - Hagen 1938) beginnt 1870 in Weimar ein Kunststudium, dass er 1874 bis 1884 fortsetzt. Er malt zunächst stimmungsvolle realistische Landschaften und nimmt später Beispiele vom Französischen Impressionismus auf. Er lernt Pierre Auguste Renoir, Georges Seurat, Paul Cézanne und Vincent Van Gogh kennen die ihn zeitweise beeinflussen. Seit 1900 ist er Mitglied der Berliner Secession und wird 1901 an die von Karlheinz Osthaus geplante Folkwangschule in Hagen berufen. Der Lehrbetrieb wird jedoch nicht aufgenommen. Er gelangt durch Malerei von Bauwerken, Landschaften und figürlichen Darstellungen um 1905 zum Expressionismus. Die Grenzen vom Impressionismus zum Expressionismus sind anfangs noch fliessend. Er verbringt die Sommermonate in den Jahren 1905 und 1906 in Soest und lernt Emil Nolde kennen der seine Karriere von nun an entscheidend beeinflusst. Seit 1910 wendet sich Rohlfs konsequent dem Expressionismus zu. Er wird 1911 Mitglied der Neuen Secession, 1914 Mitglied der Freien Secession und 1924 Mitglied der Preussischen Akademie der Künste in Berlin. Er hat in den Aquarellen der späten Jahre den Höhepunkt seiner Kunst erreicht. Christian Rohlfs lernt In Ascona die Malerin Marianne von Werefkin kennen mit der er zeitweise eng zusammenarbeitet. Er wird 1937 aus der Berliner Akademie der Künste ausgeschlossen. Seine Werke werden 1938 als entartete Kunst konfisziert und Rohlfs wird von den Nationalsozialisten mit einem Malverbot belegt.

Literatur
Paul Vogt, Christian Rohlfs - Oeuvre Katalog der Druckgrafik 1950

Wilfried Utermann, Christian Rohlfs - Das druckgrafische Gesamtwerk / Galerie Utermann 1988 (Katalog anlässlich der Ausstellung im Museum Folkwang, Essen)

Birgit Schulte, Christian Rohlfs / Musik der Farben - Sammlungskatalog der Werke im Osthaus Museum Hagen 2009


art work
Männchen II is a fascinating little piece of linoleum cut made by Christian Rohlfs (1849 - 1938). This fine and sensitive art work expresses tragedy and happiness at the same time. Bamileke Tribal Art from Cameroon made an important influence on the forms of Männchen II in particular head and arms. Other famous German Expressionists where influenced by African Tribal Art. Männchen II is signed on the back of the paper by his wife Helene Rohlfs (1892 - 1990). Helene Rohlfs preserved his succession and completed the classification of the Print Oeuvre with art historian Paul Vogt, who was the director of Museum Folkwang in Essen at that time.

provenance
Männchen II was acquired by Galerie Haftman in Zurich. Owner Roswitha Haftmann, well connected to national and international art representatives was married to the german art historian Werner Haftmann. After directing the Dependence of the Malborough Gallery in Zurich she decided to go self employed in 1973 exhibiting German Expressionists such as Christian Rohlfs, Ernst Ludwig Kirchner and Karl Schmidt - Rottluff.

Christian Rohlfs
In 1870 Christian Rohlfs (Niendorf Holstein 1849 - Hagen 1938) begins art lessons in Weimar going ahead from 1874 to 1884. He first paints realistic landscapes before he was influenced by the French Impressionists Pierre Auguste Renoir, Georges Seurat, Paul Cézanne and Vincent Van Gogh. In 1900 he becomes a member of the Berliner Secession and in 1901 he is proclaimed professor at Folkwangschule in Hagen. Unfortunately he would never be able to start that mandate. He paints landscapes and figurative motives. First there is a thin line between Impressionism and Expressionism in his work. Christian Rohlfs spends the summer months of 1905 and 1906 in Soest where he meets Emil Nolde who is a major influence in his career from now on. Finally Christian Rohlfs is a converted Expressionist in 1910 and a new member of Neue Secession in 1911 and Freie Secession in 1914. In 1924 he gets a membership at Preussische Akademie der Künste in Berlin. His water colour paintings marked the peak of his career. Later he meets and works with artist Marianne von Werefkin. Banned from Akademie der Künste in 1937 his works where proclaimed Entartete Kunst and forbidden by the nationalsocialists.

literature
Paul Vogt, Christian Rohlfs - Oeuvre Katalog der Druckgrafik 1950

Wilfried Utermann, Christian Rohlfs - Das druckgrafische Gesamtwerk / Galerie Utermann 1988 (brochure exhibition Museum Folkwang, Essen)

Birgit Schulte, Christian Rohlfs / Musik der Farben - Sammlungskatalog der Werke im Osthaus Museum Hagen 2009